Freitag, 22. August 2014
Lieber Gott.
Lieber Gott,
mein Lebensweg steht vor mir in zwei Varianten. Ich bitte dich um Kraft, entweder zum weiter kämpfen oder zum sterben. Ich kann nicht mehr. Ich bin am Ende und verzweifelt. War ich ein so schlechter Mensch, dass ich so bestraft werde. Hab ich etwas grausames getan weswegen mein Herz so bitterschwarz ist und meine taghellen Gedanken zu einer wütenden Nacht formen? Alles an mir hat sich geändert, mein Denken, mein Auftreten, mein Leben. Ich bin eine Wolke aus negativem Dampf geworden, doch so kann ich nicht mehr weiterleben. Tränen kommen jeden Tag über mein Gesicht, hunderte, tausende, abermillionen Tränen. Alles an mir schreit nach Hilfe, doch niemand hört mich. Sind meine Schreie noch zu leise? Kann es noch schlimmer kommen? Bin ich noch nicht in der Hölle?
Vater unser im Himmel
Geheiligt werde dein Name
dein Reich komme,
dein Wille geschehe.
Wie im Himmel so auch auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute
und vergib uns unsere Schuld
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich
und die Kraft
und die Herrlichkeit in Ewigkeit.
Amen.

Lieber Gott,
bitte erlöse mich.

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Mittwoch, 13. August 2014
Nacht der Wunder.
Nur in dieser einen Nacht gebe ich euch Einblick in mein früheres Ich. Ihr werdet für ein paar Augenblicke das Mädchen kennen lernen, dass mit Hoffnung und Liebe im Herz lebte. Das echt lachen konnte und jeden kennen lernen wollte. Warum grade in dieser Nacht? Warum grad in dieser Nacht das Gemeckere meiner Mutter selbst liebevoller klingt? Es ist die Nacht der Sternschnuppen, für einige vielleicht kein besonderer Anlass, aber für mich die Möglichkeit eine Nacht meine Depressionen hinter mir zulassen. Sterne hatten schon immer eine magische Wirkung auf mich, ich hab mich immer dem Himmel sehr nahe gefühlt und war fasziniert von seiner geheimnissvollen Unendlichkeit. Und dann fallende Sterne, Sternschnuppen, - ein Zeichen von Gott. Bei jeder gesichteten Sternschnuppe hast du einen Wunsch frei. Schließe die Augen und überlege nicht! Folge einfach nur deinem Herzen. Sprich den ersten Wunsch aus, der dir in Gedanken kommt, denn nur dies ist dein wahrer Herzenswunsch.
Da saß ich nun auf meinem Fensterbrett und sah in den Himmel und plötzlich wurde alles still. Ich hätte es auch die Nacht der Stille nennen können. Natürlich waren noch alle Geräusche da, das Streiten der Nachbarn, jemand hat staubgesaut, ja selbst das Geraschel von irgendwelchen Tieren, doch in mir war alles still. Ich habe nur die Sterne beobachtet und meinen Atem belauscht. Ich weiß nicht ob ich mich glücklich gefühlt habe, aber in diesem Moment war ich nicht unzufrieden. Das ist die Nacht, wo Verliebte gemeinsam Sterne zählen, wo Hoffnungslose neue Hoffnung bekommen und wo die Sorgen weit entfernt scheinen. Wir klammern uns fest an die Vorstellung, dass unsere Wünsche in Erfüllung gehen und wer weiß? Vielleicht wurden einige sogar erhört. In dieser Nacht ist alles was man macht zart und geborgen, so als wären wir alle von einer riesigen Hülle umgeben, die uns vor jeder Art von Gewalt, Trauer und so weiter schützt. Dieser Gedanke ist wunderbar und ich will gar nicht darüber nachdenken, ob das wirklich stimmt. Ob selbst die Kriege und die sich hassende Menschen für einen Moment beruhigt haben und in den Himmel geschaut haben. Alle wissen, dass es morgen weitergeht, dass die Sorgen und der Stress wieder da sein werden, doch niemand möchte es aussprechen, da es dann real werden würde. Und sein wir mal ehrlich! Die Realität nervt.
Gute Nacht...

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Montag, 4. August 2014
Hallo Welt. Leck mich Welt.
Hab mich sehr lange nimmer gemeldet. Mir ging es sehr schlecht, noch schlechter als sonst. Die Depressionen haben mal wieder richtig zugeschlagen und ich habe mit Ana nachgelassen. Schande über mich. Doch jetzt bin ich wieder richtig dabei. Die letzten drei Tage hab ich unter 500 kcl gegessen und ab heute faste ich eine Woche. Ich hasse essen und mein Gewicht. 15 Kilo sollen bis zum Ende des Monats runter und ich werde das schaffen! Heute bin ich bei meinem Vater, aber ein Glück gehe ich morgen wieder zu meiner Mutter zurück. Nicht das ich meinen Vater nicht liebe, aber er macht mich wahnsinnig. Ständig nervt er mich mit meinem Essverhalten und dabei bin ich doch noch nichtmal untergwichtig. Außerdem hat er einen sehr gewöhnungsbedürftigen Humor, der andere sehr verletzten kann. Und da ich momentan sowieso sehr sensibel bin bringt er mich alle fünf Minuten zum heulen. Zwar habe ich auch mit meiner Mutter Streit, doch sie achtet nicht so sehr darauf, was und wieviel ich esse und sie ist lockerer in den Regeln und in dem Umgang mit mir. Ich fühle mich einfach so schrecklich! Ich bin so unzufrieden mit mir, dass ich mich kaum traue rauszugehen. Mein Spiegelbild wird zu einer Qual, mein Charakter ändert sich und meine Freunde erkennen mich kaum noch. Ich weiß, dass das nicht der richtige Weg ist, aber ich bin ihn schon zu weit gegangen um umzukehren.
Ich sitze nur zuhause, mache Sport, hungere und verkriech mich in Selbsthass. Am liebsten würde ich mein ganzes Leben ändern, doch das ist unmöglich. Wenn ich wenigstens das Geld hätte um mich äußerlich zu verändern.. ich suche mir bald eine Arbeit, aber das bedeutet auch noch mehr Stress. Bald beginnen meine Aufführungen wieder, dann kommt die Schule. Sekundarstufe 2. Lernen, arbeiten, Sport und lernen. Da bleibt keine Zeit für mich, aber was solls! Ich weiß ja selber nicht mehr wer ich bin. Was ich aber nun voll und ganz weiß, ist, dass ich durch Ana sterben möchte. Es tut mir leid für die Leute die ich zurücklasse, aber ich gehöre einfach nicht in dieses Leben.

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